Liebe Bürger*innen,
hier
nun Teil zwei unseres Berichts über die letzte Gemeinderatssitzung.
In
diesem Teil berichten wir über alle Punkte außer jenen, die in Zusammenhang mit
dem Rechnungsabschuss 2020 und der Eröffnungsbilanz stehen (TOP 3 bis Top 7).
Dazu ein anderes Mal mehr.
Nachdem wir unsere 8 Dringlichen Anträge eingebracht hatten, konnte der Bürgermeister zu seinen Tagesordnungspunkten übergehen:
TOP 1 wie immer:
Genehmigung des letzten Sitzungsprotokolls.
TOP 2 – Bericht des
Prüfungsausschusses. Dieses Mal hat eine Prüfung der Handkassa und des
Rechnungsabschlusses (RA) 2020 stattgefunden. Lt. Bericht hat alles gepasst.
Zum RA gab es die Anmerkung, dass dieser aufgrund vieler Umbuchungen und Neuanlagen,
bedingt durch die Umstellung der Buchführung, teilweise unübersichtlich ist –
das haben wir auch festgestellt.
TOP 8 - Vergabe
Zusatzarbeiten — Hangsicherung beim FF-Haus Pöbring
Shit
Happens, kann man dazu sagen. Die Hangsituation im Bereich der Baugrube des
Garderobenzubaus hat sich als problematisch herausgestellt. Ein Weiterbauen war/ist
nur mit aufwändiger Spritzbetonsicherung und Verankerung möglich – Angebot rund
€ 45.000! Ein Drittel soll durch eine Sonder-Bedarfszuweisung vom Land gedeckt werden
können, bleiben rund € 30.000 für die Projektkosten.
Wir
haben genauer nachgefragt, wie es aktuell um die Gesamtkosten bestellt ist, da
zuletzt Auftragsvergaben zurückgestellt wurden, um die Kosten senken zu können:
Nein, es gibt keine Reserven im Projekt. Die veranschlagten € 265.000.- werden
nach aktuellem Stand verbraucht. Die Mehrkosten sollen durch Entnahme aus einer
„Notrücklage“ gedeckt werden.
In
der Erläuterung hat sich der Bürgermeister dann noch in eine Zahlenoperation
verstiegen, die nicht nur wir – so unsere Eindruck - nicht nachvollziehen
konnten. Die dabei genannten Gesamtkosten werden wir jedenfalls nicht mittragen
können, sollte ein Antrag um Budgetaufstockung in der nächsten Sitzung
eingebracht werden.
Für
uns stellte sich als Alternative zu der vorgelegten Lösung auch nur eine
komplette Projektänderung dar und die Garderoben eben nicht hinter das
Feuerwehrhaus zu bauen. Das hätte auch zu Verzögerungen und verlorenem Aufwand
geführt.
Dumm
gelaufen. Um das Projekt aber weiterzubringen und mit dem Hinweis, dass wir die
Projektkosten eingehalten werden müssen – sonst hätte ja ein Antrag des
Bürgermeisters erfolgen müssen, haben wir zugestimmt.
TOP 9 - Anschaffung Pelletsheizung und Raumlüftung FF-Haus Pöbring
Gut
Ding braucht Weile. Das Feuerwehrhaus Pöbring wird bis dato mit Strom beheizt.
Da fließt ganz schön viel hinein. Darauf haben wir beim Beschluss für den Zubau
hingewiesen. Es gab schon Überlegungen, eine neue Heizung einzubauen, aber das
Thema wurde bei Seite gelassen. Jetzt ist es soweit. Kosten ca. € 36.000.-,
wovon je ein Drittel durch Landesförderung, durch das Gemeindebudget und die Feuerwehr Pöbring
finanziert werden soll.
Die
neue Garderobe soll nun auch eine mechanische Raumlüftung erhalten, dafür
würden einige Kellerfenster mit Schacht (massive Ausführung mehr als € 2.000 /
ST) entfallen.
Leider
gab es auch bei dem TOP nur Firmenangebote, aus denen wir uns unseren Reim
machen sollten. Keine Angebotsprüfung und keine Beschlussvorlage und keine
Angaben zur aktuellen Kostenentwicklung des Projekts oder.
Das
wäre Grund genug gewesen, einen Beschluss abzulehnen. Aus der Erläuterung
konnte man ableiten, dass der Tausch Lüftungsanlage gegen Kellerfenster
budgetschonend wirken wird, was uns auf Nachfrage bestätigt wurde.
Für
die Heizungsanlage müsste jedoch das Budget aufgestockt werden. Auf welchen
Betrag, konnten wir nicht erfahren und haben den Bürgermeister ersucht, das bis
zur nächsten Sitzung nachvollziehbar aufzustellen.
Aus
formalen Gründen hätten wir die Zustimmung verwehren sollen, in der Sache
wollten wir aber zustimmen. Ein „kleines“ Dilemma – wir haben zugestimmt.
10 - Alte VS Pöbring
— Vertrag mit KJ Pöbring und Jägerschaft
Hier
geht es um eine Nachfolgelösung für den Hegering Leiben, der als Untermieter
des Verschönerungsvereins in der Alten Volksschule Pöbring Fuß gefasst hatte.
Ein sanierter Kellerraum soll auf zunächst 3 Jahre vermietet werden und zur
Nutzung als „Schießkino“ dienen. (Wer das nicht kennt – wir mussten es auch
recherchieren: das ist ein „Multimedia-Schießstand“, also ohne scharfe Munition).
Mit demselben Vertrag soll der Katholischen Jugend Pöbring die Möglichkeit
eingeräumt werde, den Raum tageweise für Partys zu nutzen.
Dafür
sollen sowohl Hegering als auch Jugend Pöbring jährlich € 500 Miete zahlen,
wobei die „Jugend die Miete durch die Renovierung im Vorhinein abgearbeitet
hatte“ (Bürgermeister), also nichts zahlen wird.
Die
Errichtung des Mietvertrags wurde vom Bürgermeister bei einem Notar veranlasst.
Unsere
Stellungnahme in der Sitzung: Grundsätzlich müssen aus unserer Sicht bei
Vermietung gemeindeeigener Räumlichkeiten gemeinnützige Vereine oder
Initiativen für Kinder und Kids bevorzugt werden.
Wir
finden auch die Vertragskonstruktion eigenartig. Warum soll die Jugend € 500
für tageweise Benutzung bezahlen, wenn die Jägerschaft auch nur € 500 bezahlt.
Ganz ehrlich, das schaut nach Beschönigung aus.
Auf Basis der Bestätigung von einigen Gemeinderäten und in Anbetracht der Tatsache, dass es sich um einen Kellerraum handelt, haben wir schlussendlich der Vermietung auf 3 Jahre zugestimmt.
TOP 11 Flächenübereinkommen
Baulos KG Aichau
Eigentlich
eine Kleinigkeit. Nur mussten wir alles in der Sitzung erfragen, da wir außer
einem Standardformular der Straßenverwaltung keine Informationen vorab erhalten
haben.
Das
ist nicht fair, und in der Gemeindeordnung auch so nicht vorgesehen. Wir hatten
unnötige Recherchearbeit und die GR-Sitzung wurde länger – zum Leidwesen aller
Kolleg*innen.
Worum
es ging: Die Straßenmeisterei erneuert die Fahrbahn durch Aichau. Dabei wird
auch der Straßengrund angepasst und von der Parzelle einer einmündenden
Gemeindestraße muss ein kleiner Streifen in Anspruch genommen werden.
Nachdem
der Sachverhalt geklärt war, konnten wir zustimmen
Lieber
Herr Bürgermeister: Bitte in Zukunft immer nachvollziehbare Beschlussvorlagen mit
der Einladung zur Sitzung vorlegen – oder uns zu euren Fraktionssitzungen
einladen ;-)
TOP 12 Mietvertrag
Tennisverein
Als
Vorabinformation haben wir das Konzept des Mietvertrages erhalten. Die
Vermietung der Plätze und Räumlichkeiten soll auf unbestimmte Dauer an den
Verein Union Tennisverein Artstetten-Pöbring erfolgen. So weit, so gut.
Als
Mietzins soll mit € 1.000 festgesetzt werden. In der Sitzung erfragen wir, dass
es dazu keine Kalkulation gibt, sondern die Mietzinshöhe aus dem letzten
Vertrag aus dem Jahr 2012 unverändert übernommen wurde.
Zwei
Themen haben wir uns für die Sitzung vorgemerkt: Angebote für Kids? Und
Verbesserung der touristischen Nutzung
Wir
wollten nun wissen, wie es um das früher alljährlich stattfindende
Kindertraining bestellt ist. Das war ein schönes Angebot für Kinder und Kids in
den Sommerferien. Der Bürgermeister meinte nur, dass es kein Kindertraining
mehr gibt, da die Trainer „zu professionell unterwegs“ und es zu schwierig
wäre. Das wollten wir so nicht hinnehmen.
Der
Elternbeitrag für das Training betrug zuletzt € 50. Wir haben angeregt, dass
die Gemeinde ggf. die Aufzahlung auf die Trainerkosten übernehmen sollte. Der
Verein müsste die Organisation und das drumherum wie früher übernehmen. Das wäre
eine tolle Gemeinschaftsleistung – und auch Nachwuchsarbeit.
Ein
weiterer Punkt war die Verbesserung der touristischen Nutzung. Der Schlüssel
ist im Freibad und zu Amtszeiten am Gemeindeamt zu bekommen. Das ist nicht
wirklich praktikabel, oder? Wir wollten auch hier eine Verbesserung und haben
Vorschläge gemacht.
Da
der Bürgermeister nur abwiegeln wollte, haben wir unsere Anliegen kurzerhand
als Abänderungsantrag eingebracht.
Wir
haben beantragt, dass die einhergehend mit der Vermietung auch ein
Kindertrainung ausgerichtet werden soll und dass die Zugänglichkeit des
Tennisplatzes für touristische Nutzung verbessert werden soll (über die
Gemeindewebsite und Zugangssystem).
Abstimmung
über unseren Abänderungsantrag: Grüne dafür, SPÖ und ÖVP geschlossen dagegen.
Abstimmung
über die Beschlussvorlage des Bürgermeisters: Grüne dagegen, SPÖ und ÖVP
geschlossen dafür.
Wir
haben damit aber nicht die Vermietung an den Tennisverein an sich abgelehnt,
sondern die „Ambitionslosigkeit“ des Bürgermeisters. Der Mietvertragsentwurf
wurde in keine Ausschusssitzung behandelt, er wurden vorab nie verteilt und wir
konnten unsere Anliegen daher nicht deponieren, vermeintlich wurde das Thema vom
Bgm. zwischen Tür und Angel erledigt…
TOP 13 - Ankauf Notstromaggregate für Blackout
Im
Ausschuss für Zivilschutzangelegenheiten wurde eine Initiative gestartet, die
Feuerwehren mit Zapfwellenaggregaten auszustatten, um damit eine Vorsorge für
Blackout-Situationen zu schaffen. Das sind Aggregate, die mit Traktoren
angetrieben werden, welche im Bedarfsfall von Landwirten geliehen werden
müssten. Grundsätzlich eine wirtschaftliche und praktikable Lösung, finden wir.
Es sollten 5 Aggregate (4 x Feuerwehr und 1 x Bauhof) angeschafft werden. Da es
aber seitens Feuerwehren keine Bestätigung gab, soll vorerst nur ein Gerät für
den Bauhof (Betrieb mit dem Gemeindetraktor), sowie ein 1000l Tank für den
Bauhof angeschafft werden.
Kosten rund € 5.500.
Das vorhandene große Aggregat soll für die Versorgung von
Volksschule und Freizeitzentrum, das neue Gerät kann mobil eingesetzt werden.
Einen Einsatzplan (mit Priorisierungen etc.) dafür gibt es leider nicht.
Wir haben dem Ankauf zustimmen.
So, das war´s von der öffentlichen Sitzung!
Nach der öffentlichen Sitzung war noch ein nichtöffentlicher Teil anberaumt. Hier ging es um Personalangelegenheiten. Diese sind lt. Gemeindeordnung in nichtöffentlichen Sitzungen zu behandeln
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