5G-Sender kommen - in einer riesigen Mogelpackung
Jetzt kommen endlich die lang ersehnten Mobilfunksender in unsere Gemeinde! Klar, geht heute nicht mehr anders. Ein Sender kommt in Artstetten, ein zweiter in Dölla, ein dritter in der Gemeinde Pöggstall, nahe Schwarzau.
Der Sender in Arstetten wird östlich vom Neupöllinger Kreuz,
südlich vom Sonnwendplatz errichtet werden, ca. 250m vom derzeitigen
Siedlungsgebiet entfernt. Er wird ca. 36 m hoch sein. Seit März ersuchen wir
den Bürgermeister, die Ausführung (Mastart, Farbe, Signalfarben, Signalleuchte,
etc.) beim Errichter Magenta zu erfragen, da es unterschiedliche Möglichkeiten
gibt. Ihm ist es wurscht, unser Ersuchen ignoriert er bewusst. Wir werden uns
nun selbst darum bemühen.
Die Sender kommen jetzt aber nicht, weil unser Bürgermeister so tüchtig
war, wie er das gerne darstellt, sondern schlicht und einfach, weil die
Regierung 5G-Mobilfunk-Frequenzen und damit auch Ausbauverpflichtungen
versteigert hat.
Was wir dabei besonders schade finden: Der Glasfaserausbau hat
sich bei uns damit mehr oder weniger totgelaufen. Lediglich in der
Schlossblickstraße und am Goldbergweg gibt es Glasfaser bis ins Haus. Und in
Aichau: dort wurde es aber vor mind. 15 Jahren in Eigenregie verlegt!
Und die ÖVP versucht uns ihr Versagen auch noch als Gewinn zu
verkaufen. Der 5G-Ausbau läuft nun unter „Breitandausbau, der endlich in die
Regionen kommt“.
Nur war mit Breitbandausbau früher die Glasfaserversorgung in
jedes Haus gemeint. Einige Male wurde die Breitbandmilliarde beschworen. Vor
ein paar Jahren wurde das dann der Breitbandausbau auf 5G-Funkstandard
umgedeutet. Und das bekommen wir jetzt: 300 Mbit über Mobilfunk. Über die
Festnetzleitung wird es Großteiles bei 80 Mbit oder weniger bleiben!
Der türkis geführte Bund, das Land Niederösterreich und unsere
schwarzen Gemeinden haben den Glasfaserausbau verschlafen, oder eigentlich fahrlässig
vernachlässigt! Unsere Gemeinde hat einige zehntausend Euro in Leerverrohrungen
investiert. Bestenfalls profitieren nun der Mobilfunkanbieter Magenta davon.
Das Ziel wäre gewesen: Ordentlicher Handy-Empfang auf GSM-Basis,
Breitbandinternet über Glasfaser ins Haus. Nichts damit. Man hat uns nun schon
Jahrzehnte auf einen brauchbaren Handyempfang warten lassen, bei langsamem
Internet!
Frage: Was hat euch bzw. stört euch am meisten: Dass ihr zuhause
bzw. im Garten nicht mit dem Handy telefonieren bzw. Messanger checken könnt,
oder dass ihr nicht an jeder Stelle in der Gemeinde Filme streamen könnt? Mich
stört am meisten ersteres und wir denken, das geht den meisten so. Filme
streamen machen wir ja eh meist zuhause und dort wäre es über Glasfaser optimal
möglich gewesen.
Als Entschuldigung für den schlechten Handyempfang wird dann
seitens unserer Gemeindepolitiker vorgebracht, sie hätten ja eh wollen. Es wäre
ja ein Sender am Eichberg/in Bründles gekommen, nur wurde der von einigen
Personen verhindert. Dabei wird aber verschwiegen, dass der Senderplatz eigentlich
ungeeignet war. Die Antennen hätten relativ steil nach unten gerichtet werden
müssen. Die, die in der Nähe gewohnt hätten, hätten eine hohe Belastung
abbekommen. Schade, dass sie nicht so fair sind und eingestehen, dass sie
damals am falschen Weg waren.
Was noch kommen könnte: der 5G-Vollausbau im Siedlungsgebiet.
Das wird bedeuten, dass auf jedem fünften Einfamilienhaus ein 5G-Sender
montiert wird, der dann die wlan-Heimnetzwerke ersetzt. Dann ist z.B. euer
Tablet mit eurem Drucker über Internet verbunden, alle Anwendungen laufen dann
über Server außer Haus. Das ist das Ziel der Industrie, und leider auch ihrer
Fürsprecher in der ÖVP. Dann hat sich Wlan über Nacht ausschalten erübrigt…
Abschließend noch die Info über die vorgesehene Ausstattung lt.
Auskunft des Technikers von Magenta: sämtliche Technologien (GMS-Telefonie,
LTE-Internet, 5G Internet), bei neuen Sendeanlagen ist das nur mehr eine Frage
der Programmireung)
Sender Artstetten: Magenta (ehem. T-Mobile) und A1, Errichtung
2021
Sender Dölla: nur Magenta
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